Jeden Freitag im November helfen zwei unserer Schüler:innen im Dorfladen aus. Auch so kann Schule aussehen - im Alltag, eingebettet in die Gesellschaft.
Für den Job im Dorfladen, konnten sich interessierte Kinder bewerben und wurden von der Ladenbetreiberin ausgewählt. Woche für Woche erhalten sie tieferen Einblick ins Geschäftsleben und übernehmen Aufgaben, die im Laden anfallen. Regale auffüllen, Bestellungen vornehmen, Aktionen ausschreiben, Haltbarkeitsdaten kontrollieren, Kunden bedienen…keine dieser Arbeiten ist inszeniert! Alles was sie tun, gehört zum Ladenalltag und macht Sinn.
So wird Lernen echt und unaufgeregt erlebt – was es grundsätzlich auch ist! Künstliche Aufgabestellungen, wo die Kinder weder Sinn noch Alltagsbezug herstellen können, tragen dazu bei, dass Lernen als streng empfunden wird und kein Spass macht. Die natürliche Neugier bleibt erhalten, indem Kinder am «echten» Leben teilnehmen dürfen und Sinnhaftigkeit und Selbstwirksamkeit erleben - ein Schulzimmer mit Wandtafel ist weit von der kindlichen Lebenswelt entfernt.
Und ja, manchmal müssen die Kinder im Laden auch Langeweile aushalten. Denn in einem so kleinen Dorflädeli herrscht nicht immer Hochbetrieb. Auch dies führt jedoch zu interessanten Überlegungen… «Wir könnten ja draussen mit Tafeln Werbung machen und Aktionen gross anschreiben…» oder «Weshalb kommen eigentlich nur so wenig Leute in den Laden…?» Wichtige und spannende Fragen, um Türen zu ökonomischen und wirtschaftlichen Welten zu öffnen. 😉
Die Welt ist komplex… wir sollten nicht aufhören Fragen zu stellen und Lösungen zu suchen. Lasst uns Schule vermehrt ausserhalb des Schulhauses machen – dort wo die Gesellschaft sich bewegt – im Alltag. Denn Lernen ist natürlich - ein Leben lang!
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